This is a brief German-to-English translation I did of an academic abstract while working at the Friedrich Alexander University of Nuremberg/Erlangen, Germany.
The English Translation:
From the Peter-Alexander-Show to the Schwarzwaldklinik to the Traumschiff — a study on the aesthetics and history of public television based on the estate of Wolfgang Rademann.
By Kay Kirchmann and Sven Grampp
The Deutsche Kinemathek Foundation in Berlin manages the entire estate of the recently deceased television producer Wolfgang Rademann (1934-2016). The Deutsche Kinemathek has given us unlimited access to this extensive database of material that includes Rademann’s project sketches, correspondence, annotated books, snapshots, diary notes, photographs and the like from a period of almost 60 years (dating from 1968 to 2014).
A particularly interesting fact that emerges from this estate is the fact that Rademann was first involved as a music producer and then, primarily, as a television producer for many extremely successful television series, which he produced especially for ZDF over several decades. These range from the “Peter-Alexander-Show” (1963-96) to the “Schwarzwaldklinik” (1985-89) to “Traumschiff” (1981-present).
Through a systematic review of Rademann’s legacy, we hope to reconcile this archival material with broadcasts we have access to (thanks to the ZDF archive in Mainz) and gain insights into the intentions, modifications, work processes, networking and conflicts-of-interest which have had a significant impact on the aesthetics of German entertainment television.
As such, our project is a contribution to the study of the aesthetics of German entertainment television from the perspective of one of its central actors.
With our project, we locate ourselves within the young research field of the so-called Production Studies. We are less interested in the way in which media products can be read or interpreted but rather the concrete production conditions which have shaped these media products — so that interpretations and functionalizations of the popular can be made clear against the background of these production conditions.
What’s more, we uncover a complex mixture of contradictory interests, constraints and legalities acting on these media products at a production level that makes it obvious that even (and especially) popular formats of entertainment television are always the result of negotiations (and distortions) between the actors’ collectives and institutional organisations.
The German original:
„Von der „Peter-Alexander-Show“ über die „Schwarzwaldklinik“ zum „Traumschiff“ — Eine Produktionsstudie zur Ästhetik und Geschichte des öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsfernsehens auf Grundlage des Nachlasses von Wolfgang Rademann“
Kay Kirchmann and Sven Grampp
Die Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin verwaltet den vollständigen Nachlass des kürzlich verstorebenen Fernsehproduzenten Wolfgang Rademann (1934-2016). Die Deutsche Kinemathek ermöglicht uns uneingeschränkt den Zugang zu diesem umfangreichen Material, das Rademanns Projektskizzen, Korrespondenz, kommentierte Drehbücher, Probeaufnahmen, Tagebuchnotizen, Fotografien und ähnliches aus einem Zeitraum von fast 60 Jahren umfasst (von 1968 bis 2014). Besonders interessant ist dieser Nachlass vor allem, weil Rademann zunächst als Musik- und dann vor allem als Fernsehproduzent maßgeblich beteiligt war an vielen ausgesprochen erfolgreichen Unterhaltungsserien, die er insbesondere für das ZDF über mehrere Jahrzehnte hinweg produzierte. Angefangen bei der „Peter-Alexander-Show“ (1963-96) über die „Schwarzwaldklinik“ (1985-89) bis zum auch nach dem Tod von Rademann weiterhin produzierten „Traumschiff“ (seit 1981).
Durch die systematische Aufarbeitung von Rademanns Nachlass versprechen wir uns im Abgleich des Archivmaterials mit den ausgestrahlten Sendungen, auf die wir aufgrund einer weiteren Kooperation, nämlich mit dem ZDF-Archiv in Mainz, Zugang haben, Einsichten über die Absichten, Modifikationen, Arbeitsprozesse, Vernetzungen und (Interessens-)Konflikte des öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu gewinnen, die die ästhetische Erscheinungsform des deutschen Unterhaltungsfernsehens maßgeblich geprägt haben. Dementsprechend ist unser Projekt ein Beitrag zur ästhetischen Formgeschichte des deutschen Unterhaltungsfernsehens aus Perspektive eines ihrer zentralen Akteure.
Mit unserem Projekt situieren wir uns im jungen Forschungsfeld der sogenannten Produktionsstudien (production studies). Dabei interessiert weniger, wie mediale Produkte rezipiert werden oder interpretiert werden könnten, sondern sehr viel mehr die konkreten Produktionsbedingungen, sodass die Interpretationen und Funktionalisierungen des Populären vor dem Hintergrund konkreter Produktionsbedingungen einsichtig gemacht werden können. Zudem findet sich gerade auf der Produktionsebene die komplexe Gemengelage aus widerstreitender Interessen, Sachzwängen und rechtlichen Grundlagen abgebildet, die es offensichtlich macht, dass auch und gerade populäre Formate des Unterhaltungsfernsehens immer schon Resultat von Aushandlungsprozessen (und Verwerfungen) zwischen Akteurs-Kollektiven und institutionellen Formationen sind.